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Mit der Kreislaufwirtschaft Rentabilität steigern.

    by Elisabeth Schoch, CEO & Gründerin bei Invenio Rocks.

    Die meisten produzierenden Firmen können durch gezielte Massnahmen und Neugestaltung der Produktlebenszyklen ihre Rentabilität verbessern.

    Gibt es einen zuverlässigen Weg für die produzierende Industrie, die Rentabilität zu steigern und gleichzeitig ihre Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen zu verringern? In den letzten Jahren hat die Forschung gezeigt, dass die Kreislaufwirtschaft ein Teil der Antwort ist. Unter Kreislaufwirtschaft versteht man die effiziente Nutzung und Wiederverwendung von natürlichen Ressourcen und die Schaffung von Werten über den gesamten Lebenszyklus von Fertigprodukten. Im Jahr 2015 hat eine grosse Studie von McKinsey und der Ellen MacArthur Foundation gezeigt, dass ein solcher Ansatz die Produktivität in Europa bis 2030 um 3 Prozent steigern und Kosteneinsparungen in Höhe von 600 Milliarden Euro pro Jahr sowie weitere wirtschaftliche Vorteile in Höhe von 1,8 Billionen Euro generieren könnte.

    Die Studie zeigt, dass die meisten der untersuchten Branchen drei bis vier der sechs potenziellen Kreislaufwirtschaftsaktivitäten übernehmen und damit ihre Leistung verbessern und ihre Kosten senken könnten. Dabei handelt es sich um die Umstellung auf erneuerbare Energien und Materialien (Regenerate), die gemeinsame Nutzung von Produkten oder die Verlängerung der Produktlebensdauer durch Wartung und Design (Share), die Verbesserung der Produkteffizienz und die Beseitigung von Abfällen in den Lieferketten (Optimize), die Erhaltung von Komponenten und Materialien in «geschlossenen Kreisläufen» durch Wiederaufbereitung und Recycling (Loop), die virtuelle Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen (Virtualize) und den Ersatz herkömmlicher Materialien durch fortschrittliche erneuerbare Materialien oder die Anwendung neuer Technologien wie 3D-Druck (Exchange). Die meisten Branchen verfügen bereits über profitable Ansätze in jedem Bereich.

    Verschwendung in der linearen Wirtschaft

    Das derzeitige «take-make-dispose»-System erzeugt eine Unmenge Abfall, der aus Sicht der Kreislaufwirtschaft ein verlorene Werte darstellt. Insgesamt gelangten 2010 rund 65 Milliarden Tonnen Rohstoffe in das globale Ökosystem. Gemäss dem Circularity Gap Report 2020 wird sich die Menge, die jährlich in die Weltwirtschaft gelangt, bis 2020 auf über 100 Milliarden Tonnen Rohstoffe mehr als verdoppeln. Die Ressourcennutzung der Menschheit ist derzeit lediglich zu 8,6 % «zirkulär» – das bedeutet, dass über 90 % unserer Primärressourcen nicht in den Ressourcenkreislauf zurückkehren.

    Der Grossteil dieser Wertvernichtung entsteht durch weggeworfene Materialien und den Verbrauch von Primärressourcen in der Nahrungsmittel-, Mobilitäts-, Wohnungs- und Gewerbebauindustrie (z.B. Neuwagen- und Baumaterial).

    Diese «verlorene Werte» stellen eine grosse Chance zur Kostenreduktion mittels Kreislaufwirtschaft dar. Basierend auf einer detaillierten Modellierung auf Produktebene schätzt ein Bericht der Ellen MacArthur Foundation, dass die Kreislaufwirtschaft für ein «Übergangsszenario» auf EU-Ebene Einsparpotenzial auf Materialkosten in Höhe von 340 bis 380 Milliarden US-Dollar pro Jahr bietet.

    Die Chance der Kreislaufwirtschaft

    Die Lebensdauer von Konsumgütern in Europa ist durchweg rückläufig. Eine Studie des Europäischen Umweltbüros (2019) schätzt, dass eine Verlängerung der Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones in der EU um nur ein Jahr bis 2030 jährlich rund 4 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einsparen würde, was der Stilllegung von über 2 Millionen Autos für ein Jahr entspricht. Die OECD schätzt, dass mehr als 50 % der weltweiten Treibhausgasemissionen auf die materielle Bewirtschaftung von Ressourcen zurückzuführen sind.

    Produkte wie Mobiltelefone und Kleidung werden zunehmend als «Wegwerfartikel» gesehen, die schnell ersetzt werden. Systeme zur Bewältigung der zunehmenden Abfallmengen sind unzureichend. Ausserdem würden 77 % der Verbraucher in der EU es vorziehen, dass Produkte robuster und reparierbarer hergestellt werden, um so den Warenumschlag und seine negativen Auswirkungen zu verringern. Die zunehmende Bereitschaft der Verbraucher, Umweltaspekte zu berücksichtigen, zeigt, dass es viele Chancen für eine Kreislaufwirtschaft gibt.

    Wie können wir Sie unterstützen?

    Nutzen Sie diese Chancen und werden Sie ein Teil der Lösung. Gerne unterstützen wir Sie auf diesem spannenden Weg zu nachhaltigen Produkten für die Kreislaufwirtschaft. Wir nehmen Sie gerne mit auf unsere interaktive, agile Reise. Wir wissen, dass grosse Ziele mit kleinen Schritten erreicht werden können. Gerne zeigen wir Ihnen, wie Sie Transformation und Verantwortung Schritt für Schritt einführen können.